Bildquelle: Barbara Ehmke, Heinz Reimann; im Hintergrund sehen Sie die Mariengrotte
Nachfolgend finden Sie einige geschichtliche Details zu der Umgebung des Marienwalds, speziell des Waisenhauses, der Zeit im 2. Weltkrieg sowie der kirchlichen Gemeinde St. Marien Rothebusch.
Zwischen 1907 und 1926 wurde das Waisenhaus gebaut und als Altenheim, Waisenhaus und Kindergarten jahrelang genutzt. Der Wald diente als Erholungsgebiet und Ausflugsziel für die Kinder, Ältesten und Betreuer. St. Marien Rothebusch Kirchengemeinde in der Nähe.
Weitere Details aus einem Artikel auf lokalkompass.de
Im April 1921 wandelte man einen Teil des Versorgungsheims in ein katholisches Waisenhaus um. Aus Mangel an Alteneinrichtungen wurde später das Dachgeschoss mit zwei großen Räumen ausgebaut. Da diese Maßnahme nicht ausreichte, beschloss die Stadtverordnetenversammlung 1924 eine Erweiterung des Gebäudes, um im Anbau eine Alteneinrichtung unterzubringen. Sie wurde im Juli 1926 ihrer Bestimmung übergeben.
Zum Ende des zweiten Weltkriegs 1945 – die Kinder waren nach Königshardt umquartiert worden – wurde das Haus bei einem Luftangriff stark beschädigt. Dennoch konnte schon bald der Betrieb als Kinderheim wieder aufgenommen werden. Wegen des eigenen Personalmangels schloss die Stadt 1949 mit den „Schönstätter Marienschwestern“ einen Betreuungsvertrag ab. Für die Schwestern dieses Ordens war Osterfeld nicht unbekannt, denn bereits 1928 hatten sie die Caritasarbeit für ganz Osterfeld übernommen. Im Oktober 1949 war es so weit und fünf Schönstätter Marienschwestern und ihre Oberin Schwester Ruth nahmen ihre Tätigkeit mit dem Ziel auf, den unter ihrer Obhut stehenden 50 Kindern, nach Mädchen und Jungen getrennt, ein Heim zu schaffen.
Nach umfangreichen Umbauarbeiten im Hause stellten die Verantwortlichen 1956 der Öffentlichkeit eine völlig neu strukturierte Einrichtung vor: Ordensschwestern mit sozialpädagogischer Fachausbildung wohnten nun mit den Kindern in abgeschlossenen Wohnungen mit Wohnzimmer, Schlafräumen, Küche und Bad. In jeder „Familie“ unterstützte außerdem eine Hausgehilfin die Wohngemeinschaft. Nachdem das Mädchenwohnheim aufgelöst und weitere Umbaumaßnahmen beendet waren, betreute die Einrichtung ab 1965 in acht Familien 90 Kinder.
Mit einem finanziellen Kraftakt in der Größenordnung von über 1,4 Millionen Mark – überwiegend von der Stadt Oberhausen aufgebracht – wurde ab 1973 das Gebäude von Grund auf saniert. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Waisenhaus insgesamt 13 Ordensschwestern. Bis 1986 betreuten die Schwestern das zuletzt nur noch von 16 Kindern bewohnte Kinderheim.
Die Personal- und Betriebskosten sowie eine schlechte Finanzlage zwangen die Stadt, das Heim zu schließen. Ende der 1980-er Jahre bezogen Aussiedlerfamilien aus Polen und der ehemaligen DDR das Gebäude. Um die zumeist katholischen Familien kümmerte sich die Gemeinde St. Marien Rothebusch. Durch Verhandlungen mit der Stadt gelang es der Pfarrgemeinde St. Marien 1989, für die Kinder der Bewohner in der ehemaligen Kapelle des Waisenhauses eine Kindertagesstätte mit 20 Plätzen einzurichten. Kontakt zu den Kindern der Gemeinde besteht schon deshalb, weil im Pavillon des ehemaligen Waisenhauses seit 1986 eine vierte Kindergartengruppe von St. Marien Rothebusch untergebracht war.
Als Anfang der 1990-er Jahre die bisherigen Bewohner in eigene Wohnungen wechselten, wurden das Waisenhaus für Aussiedlerfamilien, Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge eine vorübergehende Station. Sie kamen vorwiegend aus dem ehemaligen Jugoslawien und anderen Balkanstaaten. Auch hier konnte der Kindergarten, der seit dem Jahr 2002 in das Sprachförderungsprogramm des Landes integriert war, wertvolle Arbeit leisten. Nach Entspannung der Krisenherde in Osteuropa verblieb nur noch der Kindergarten in der ersten Etage des Gebäudes. Wegen der Einsparungen und Umstrukturierungen im Bistum Essen fiel letztendlich auch dieser am 31. Juli 2008 dem Rotstift zum Opfer.
Die Flagstellung war dabei auf dem Gelände des heutigen Ost-Friedhofs stationiert. Die Flakstellung Rothebusch blieb im gesamten Krieg von Bombentreffern verschont. Einen einzigen direkten Absturz erlebten die Flakhelfer Ende 1942/Anfang 1943. Eine halbe, abgeschossene Maschine der Alliierten kam im Waldgebiet runter. Der Propeller wurde geborgen – und ein abgeschlagener Unterschenkel sowie eine Hand des Piloten. Die Hand trug noch einen silbernen Ring mit dem Signum der RAF (Royal Air Force).
Details zur kirchlichen Geschichte der Gemeinde finden Sie detailiert aufgeschlüsselt auf der Webseite der St. Marien Rothebusch.
Weitere Quellen: